VendingSpiegel, 12.02.2025 – Das Familienunternehmen Alfred Ritter verzeichnet für 2024 zwar ein leichtes Wachstum und steigerte den wechselkursbereinigten, konsolidierten Umsatz auf 605 Millionen Euro (+7,8 %), bezeichnet die Ertragslage aber als nicht zufriedenstellend. Umsatzzuwächse erzielte der Hersteller vor allem in wichtigen Auslandsmärkten wie Großbritannien, Italien und Österreich sowie außereuropäischen Märkten wie den USA und China. Die Exportquote des Unternehmens aus dem schwäbischen Waldenbuch stieg 2024 auf über 60 Prozent.
Der Heimatmarkt Deutschland bleibt indes hinter den Erwartungen zurück. Im Zuge „dringend notwendiger Preisverhandlungen“, wie der Hersteller schreibt, waren Ritter-Sport-Produkte bei einigen Händlern über mehrere Wochen nicht erhältlich, was sich in einem Absatzrückgang widerspiegelt. Und steigende Preise belasten das Geschäft weiter. „Das aktuelle Preisgefüge spiegelt die komplette Kostensituation nicht wider“, hebt CEO Andreas Ronken hervor.
Keine schnelle Erholung erwartet
„Nachdem die Kakaopreise zuletzt leicht nachgegeben hatten, startet 2025 erneut mit Höchstpreisen“, schreibt das Unternehmen. Daher erwartet Ritter für das laufende Jahr weiterhin eine hohe Volatilität und Preise, die mindestens auf dem aktuellen und damit weiterhin hohen Niveau bleiben. Sorge bereiten dem Familienunternehmen vor allem die Ursachen für die enormen Preissteigerung: Die drei aufeinanderfolgenden Missernten in Westafrika führen Fachleute auf Auswirkungen des Klimawandels zurück, der in kakaoanbauenden Länder bereits heute massiv zu spüren sei. Vor diesem Hintergrund geht der Hersteller nach eigenen Angaben aktuell nicht davon aus, dass die Erntemengen auf das langjährige Ertragsniveau zurückfinden und die Preise damit langfristig wieder spürbar sinken.
Optimismus für Auslandsmärkte und Deutschland
Doch der Hersteller sieht auch Anlass für Optimismus: So mache die erfolgreiche Entwicklung in vielen internationalen Märkten deutlich, dass die deutsche Traditionsmarke Ritter-Sport auf dem Weg zur globalen Brand sei. Demnach sei es Ritter binnen weniger Jahren gelungen, in einem anspruchsvollen Markt wie Großbritannien umfassend gelistet zu sein. Ähnlich ambitionierte Ziele formuliert das Unternehmen für den weltweit größten Süßwarenmarkt, die USA: „Wir wollen in fünf bis sechs Jahren dort eine führende Marktposition erreicht haben und unter den Top-Fünf sein“, erklärt Andreas Ronken. Dazu setzt Ritter mit einer Anfang 2024 gegründeten Vertriebstochter eine neue Distributionsstrategie um, die darauf abzielt, die Präsenz der Marke bei großen Händlern wie Walmart, Kroger oder Ahold auszubauen.
Dass auch im Heimatmarkt Deutschland gute Voraussetzungen für erneutes Wachstum bestehen, zeigen laut der Mitteilung aktuelle Umfragen. „Die Ritter-Sport-Fans bleiben unseren Produkten treu. Ihr Vertrauen ist für uns Verpflichtung. Abstriche bei der Qualität wird es bei uns nicht geben und wir werden auch nicht bei der Nachhaltigkeit sparen“, betont Ronken.
sn