VendingSpiegel, 03.07.2025 – Bei der Entwicklung des digitalen Bezahlens hat die IDZ in den vergangenen zwei Jahrzehnten vielfältige Themen vorangebracht. 2005 startete sie als Initiative Geldkarte mit dem Ziel, den Einsatz des goldenen Chips und dessen Vorteile bekannt zu machen. Die Geldkarte – eine Funktion auf der Girocard (ehemals EC-Karte) – etablierte sich zunächst an Tabakautomaten, wo sie auch zur Altersverifikation genutzt werden konnte. Eine erfolgreiche Erweiterung der Akzeptanzbereiche erlebte die Geldkarte in der Schulverpflegung: In kurzer Zeit konnte deutschlandweit an über 350 Schulen bargeldlos bezahlt und damit unter anderem eine diskrete Subventionierung von bedürftigen Schüler ermöglicht werden.
Aus EC-Karte wird Girocard
Nachdem die EC-Karte im Jahr 2007 zur Girocard umbenannt wurde, wurde wenige Jahre später der Name zur Initiative Deutsche Zahlungssysteme geändert und damit das Themenspektrum und Zielportfolio erweitert. Seitdem setzt sich die IDZ dafür ein, dass die elektronischen Bezahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft akzeptiert und genutzt werden, mit der Girocard im Fokus.
Ein jüngster Erfolg zeigte sich demnach beim Thema E-Mobilität: Um die Kartenakzeptanz und damit mehr Wahlfreiheit beim Bezahlen an der Ladesäule zu sichern, beteiligte sich die Initiative am Gesetzgebungsprozess auf deutscher und europäischer Ebene – mit Erfolg. Seit 2024 müssen alle neu aufgestellten Schnellladesäulen in der Europäischen Union Kartenzahlungen via Terminal ermöglichen.
Cashless keine Ausnahme mehr
Neben dem Ausbau der Akzeptanz digitaler Zahlungsmöglichkeiten widmete sich die Initiative seit der Gründung dem Wandel des Bezahlverhaltens. Bar, mit Karte oder per Smartphone – wie bezahlen die Menschen in Deutschland am liebsten? Seit der Gründung geht die IDZ jedes Jahr dem Zahlungsverhalten der Bürger gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) auf den Grund. War bargeldloses Bezahlen im Jahr 2006, dem Erscheinungsjahr der ersten in Auftrag gegebenen Allensbach-Studie, noch die Ausnahme, gehört es heute fest zum Bezahlalltag der Menschen.
Interessenvertretung und Wissensvermittlung
Das Engagement für die Förderung digitaler Bezahlverfahren vereint die Mitglieder der Initiative. Von Einzelhandel über Finanzinstitute bis zu Netzbetreibern: Die Initiative bündelt die Anliegen der Mitglieder und vertritt diese gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit. Sie engagiert sich dabei nicht nur als Interessenvertretung, sondern setzt sich für Wissensvermittlung, Forschung und öffentlichkeitswirksame Kampagnen rund um das digitale Bezahlen mit Karte, Smartphone und Smartwatch ein. „So entwickelte sich die Girocard in 20 Jahren zu einem starken ‚Made in Germany‘-Produkt, das für Sicherheit, Stabilität und Innovation steht“, betont die IDZ.
Souverän bleiben
Auch in Zukunft will sich die Initiative für eine zuverlässige und moderne Bezahlinfrastruktur einsetzen und den Wandel aktiv mitgestalten. Denn aktuelle Entwicklungen in Handel und Politik zeigten, dass Souveränität immer mehr an Bedeutung gewinne. Darum sei es für Deutschland nun umso wichtiger, auf eigene Lösungen zu setzen – auch beim Bezahlen.
Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der Initiative, betont: „Wenn deutsche und europäische Akteure die Kontrolle über ihre Zahlungsverkehrsinfrastruktur verlieren, geht ein zentraler Bestandteil wirtschaftlicher und digitaler Autonomie verloren. Deshalb müssen Zahlungslösungen aus Deutschland und Europa jetzt gezielt gestärkt werden.“ Ein stabiler, souveräner und innovativer Zahlungsverkehr gehöre zu den tragenden Säulen einer leistungsfähigen Wirtschaft. Mit der Girocard verfüge Deutschland über ein unabhängiges Zahlungssystem, das marktführend in der Verbreitung und Akzeptanz ist. „Wir appellieren an die Politik, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, damit Deutschland und Europa von souveränen, resilienten und zukunftsfähigen digitalen Zahlungslösungen profitieren“, betont Limburg.
sn