Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Obst und Gemüse von der EU
Neun Bundesländer nehmen derzeit am Schulfruchtprogramm teil. Die Einführung des Programms in Bayern hat jedoch für Kritik gesorgt. Angeblich sei die dreimonatige Bearbeitungsfrist überschritten worden.

VendingSpiegel, 13.04.2015 – „Mit den Obst- und Gemüselieferungen werden Kinder regelmäßig mit wertvollen Vitaminen und Ballaststoffen versorgt und mit dem pädagogischen Begleitprogramm erfahren sie, was eine gesunde und ausgewogene Ernährung ausmacht“, erklärt Bundesernährungsminister Christian Schmidt das 2009 von der EU gestartete Programm. Es sieht vor, dass überwiegend Grundschüler und Kinder in Tageseinrichtungen regelmäßig– je nach Land einmal bis zu dreimal wöchentlich – kostenlos eine Portion Obst und Gemüse erhalten.

Durch die pädagogischen Begleitmaßnahmen des Programms können die Kinder zudem den In Form-Ernährungsführerschein machen, mit dem sie praktische Ernährungs- und Lebenskompetenz erwerben sollen. Bundesweit sind etwa 600.000 Kinder Besitzer des Ernährungsführerscheins. Neun Bundesländer nehmen derzeit an dem Programm teil. Damit eine Beteiligung an dem Programm für die Länder noch attraktiver wird, erhält Deutschland für das kommende Jahr für das Schulobstprogramm rund 28 Millionen Euro von der EU-Kommission. Das sind gut 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Die EU hatte bereits für das Schuljahr 2014/15 die Kofinanzierung von 50 auf 75 Prozent erhöht, um auch die restlichen Bundesländer zu einer Teilnahme zu bewegen. Das nun erhöhte Budget soll die Rahmenbedingungen weiter verbessern.

Kritik an dem Programm hatte es zuletzt von Seiten der Grünen gegeben. Anlässlich der Einführung des Schulfruchtprogramms in Bayern hatten sie dem Landschaftsministerium massenhafte Zahlungsverzögerungen vorgeworfen. Diese hat das Ministerium nun zurückgewiesen. Die im Rahmen des Schulfruchtprogramms von der EU vorgegebene Frist von maximal drei Monaten zur Bearbeitung sei seit Einführung des Programms in Bayern nicht überschritten worden. In der Regel liege die Bearbeitungsdauer sogar deutlich unter den EU-Vorgaben. So wurden aktuell alle bis zum 20. Februar 2015 für den Zeitraum November 2014 bis Januar 2015 eingereichten Anträge ausgezahlt. Alle 193 Antragsteller haben ihr Geld erhalten. Gefördert wurden damit insgesamt 2373 Schulen und Kindergärten. Die in Einzelfällen von Lieferanten kritisierten Bearbeitungsverzögerungen seien unter anderem durch verspätete Antragstellung oder Einreichung unvollständiger Unterlagen entstanden.

Insgesamt sei das Bayerische Schulfruchtprogramm ein Erfolg. Rund 350.000 Schüler an über 1.900 Grundschulen in Bayern kommen laut Ministerium in den Genuss von kostenlosem Obst und Gemüse. Mit der Ausdehnung des Programms im Herbst vergangenen Jahres auf Kindertagesstätten sind nun 1.700 Kindertagesstätten mit knapp 90.000 Kindern dazugekommen. Damit hat sich die Zahl der teilnehmenden Einrichtungen innerhalb eines Quartals fast verdoppelt.

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