Vodafone / Rewe
Mobiler Kiosk in Köln
Seit einigen Tagen ist das Snack-Mobil in Köln-Mülheim unterwegs und verkauft dort Getränke und Snacks an Passanten. Der autonome Selbstbedienungs-Kiosk ist ein Pilotprojekt von Vodafone und Rewe digital.

Rewe digital und Vodafone testen in Köln Europas ersten autonom fahrenden Kiosk. Foto: VodafoneRewe digital und Vodafone testen in Köln Europas ersten autonom fahrenden Kiosk. Foto: Vodafone

VendingSpiegel, 12.07.2021 – Das „Snack Mobil“ von Rewe digital und Vodafone versorgt Passanten und Büroarbeiter auf dem Gewerbecampus Carlswerk in Köln-Mülheim mit Essen und Getränken. Ein kurzes Winken reicht, dann hält der selbstfahrende Kiosk an. Die Handzeichen werden von integrierten Sensoren und Kameras erkannt. Zudem steuert das Mobil in den kommenden Monaten vordefinierte Haltestellen an. Die Auswahl der Snacks erfolgt direkt am Kiosk, bezahlt wird bargeldlos, beispielsweise mit dem Smartphone.

Im Alltag ist das Snack Mobil mit einer maximalen Geschwindigkeit von 6 km/h unterwegs und fährt das Gelände von 10 bis 16 Uhr in Dauerschleife ab. In den kommenden Wochen soll die Route kontinuierlich ausgeweitet werden. Im Gepäck hat der autonom fahrende Kiosk eine Auswahl von Erfrischungsgetränken, Süßigkeiten und gesunden Snacks.

Projekt mit Vorbildfunktion

Für den Betrieb haben sich Rewe und Vodafone mit dem Land Nordrhein-Westfalen abgestimmt. NRWs Verkehrsminister Hendrik Wüst betont: „Die Zukunft der Mobilität ist digital, vernetzt und immer öfter auch autonom. Ich freue mich, dass sich Nordrhein-Westfalen zur Modell-Region für Mobilität 4.0 entwickelt und hier neue Technologien erforscht, entwickelt werden und schon erlebbar sind – wie das ‚Snack Mobil‘. Ich bin sicher, dass wir in Zukunft noch viele Anwendungsbeispiele für autonome Fahrzeuge sehen werden, die die Mobilität in NRW besser, sicherer und sauberer machen.“

Wo genau sich das Snack Mobil gerade befindet, sollen Passanten zukünftig in der Rewe-App prüfen können. Per Mobilfunk übermittelt der autonome Kiosk seine aktuellen Standort-Daten durchgängig in Echtzeit an die zentrale Steuereinheit (virtueller Routenplaner) und gleicht diese mit der dort hinterlegten Fahrstrecke ab. Damit wissen Passanten, wo das Snack Mobil gerade ist. Zudem bleibt es durch den ständigen Abgleich des aktuellen Standorts mit der virtuellen Route sicher auf Kurs, heißt es von den Betreibern.

Aus den Erfahrungen lernen

„Wir bringen autonome Fahrzeuge vom Testgelände ins echte Leben. Das Rewe Snack Mobil ist der erste selbstfahrende Kiosk. Unser Echtzeit-Netz lenkt ihn sicher durch den Alltag“, sagt Vodafone Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter. Das Projekt sei ein Vorgeschmack auf den vernetzten Straßenverkehr der Zukunft.

Beim Pilotprojekt wollen die Partner Erfahrungen sammeln für künftige Konzepte. „Wir beschäftigen uns von Haus aus mit innovativen Technologien und Lösungen. Dazu gehören auch Tests wie das ‚Snack Mobil‘. Wir wollen mehr über die Technologie lernen, den Einsatz erproben und verstehen, wie Kundinnen und Kunden reagieren, wo noch Herausforderungen bestehen und welche Potenziale aus dem Einsatz der Technologie entstehen“, sagt Kai-Uwe Reimers, Head of Research & Innovation bei Rewe digital. Das aktuelle Projekt hätte bereits gezeigt, welche Rahmenbedingungen es gibt und welche rechtlichen Anforderungen sich ergeben.

Auf unsichtbaren Schienen

Wie aber fährt ein fahrerloser Kiosk über ein öffentliches Gelände, ohne Fußgänger, Radfahrer oder andere Fahrzeuge zu gefährden? Die Antwort der Projektpartner lautet: Mit neuester Mobilfunk-Technik, die den Datenaustausch in Echtzeit möglich macht. Das Snack Mobil fährt über ein virtuelles Schienennetz die vordefinierte Strecke innerhalb des Gewerbeparks ab. Eine SIM-Karte und eine Außenantenne halten den Kiosk über LTE und 5G immer in Kontakt mit dem virtuellen Routenplaner und somit auf Kurs. Sensoren am Fahrzeug erkennen aus einiger Entfernung, wenn sich die Wege mit Passanten kreuzen. Dann hält der Wagen an und fährt erst weiter, wenn der Sicherheitsabstand wieder groß genug ist.

Bis September wird das ‚Snack Mobil‘ im Carlswerk seine Runden drehen. Es wird dabei zunächst von einem qualifizierten Mitarbeiter begleitet, der es immer im Blick behält und im Ernstfall eingreifen kann. Im Anschluss werden die Ergebnisse aus den ersten Alltags-Tests ausgewertet und über eine weitere Verwendung entschieden. „Wie es weitergeht, ist völlig offen. Wir befahren hier absolutes Neuland“, sagt Kai-Uwe Reimers.

sn

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