Melitta
Umstellung auf Maskenproduktion
Als Beitrag zur Versorgung mit dringend benötigten Atemmasken hat die Melitta Group Teile ihrer Filtertüten-Produktion in Minden umgestellt und produziert dort Atemmasken in hoher Stückzahl. Zunächst werden die eigenen Mitarbeiter sowie Gesundheitseinrichtungen mit den Masken ausgestattet.

VendingSpiegel, 29.04.2020 – Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben einige Hersteller – vornehmlich aus der Textilindustrie – ihre Produktion umgestellt oder angepasst, um auch Mund-Nasen- oder Atemmasken herzustellen. Die Melitta Group hat sich ebenfalls zu diesem Schritt entschieden und will mit den vorhandenen Produktionskapazitäten Atemmasken in hoher Stückzahl fertigen.

„Unser Unternehmen ist seit Jahrzehnten darauf spezialisiert, neben unseren weltweit bekannten Filtertüten auch andere Filtermaterialien wie beispielsweise Staubsaugerbeutel und andere industrielle Spezialpapiere wie Tapetenvliese, Vormaterialien für Luftfilter – auch für den medizinischen Sektor – zu entwickeln und zu produzieren“, sagt Jero Bentz, Mitglied der Unternehmensleitung und persönlich haftender Gesellschafter der Melitta Group.

Seit April produziert Melitta in Minden Atemmasken in Form seiner bekannten Filtertüten. Foto: Melitta GroupSeit April produziert Melitta in Minden Atemmasken in Form seiner bekannten Filtertüten. Foto: Melitta GroupMasken in Filtertüten-Design

Diese Kompetenzen in Verbindung mit der auf hohen Mengenausstoß ausgelegten Produktion der Filtertüten hat das Unternehmen nun kurzfristig zusammengeführt. Das Ergebnis ist eine Atemmaske in Form der bekannten Filtertüten „mit sehr guten Filtrations-, Atem- und Trageeigenschaften“, heißt es in der Mitteilung.

Sie besteht aus einem dreilagigen Vlies, welches eine Meltblownlage enthält, die bereits den OP-Masken Standard gemäß EN14683 mit einer Bakterien Filtrations-Effizienz (BFE) über 98 Prozent erfüllt. Befestigt werden diese Masken im ersten Schritt mit einem Clip oder Gummibändern. Die Weiterentwicklung der Masken ist in weiteren Ausbauschritten geplant – auch die Herstellung von FFP2- und FFP3-Masken ist laut Melitta in der Entwicklung.

Kapazität erhöhen

Anfang April hatte das Unternehmen bereits die erste Million Masken produziert. Die bestehenden Kapazitäten sollen in Kürze eine Herstellung von bis zu einer Million Masken pro Tag ermöglichen. Diese Stückzahlen können laut dem Unternehmen sukzessive um ein Vielfaches erhöht werden, sofern die Vormaterialien ausreichend zur Verfügung stehen. Neben Deutschland ist geplant auch die bestehenden Produktionskapazitäten in den USA und Brasilien zu nutzen, um Atemmasken für die Länder in Nord- und Südamerika herzustellen.

„Wir sind davon überzeugt, in Sachen Qualität und Menge und in Verbindung mit der kurzfristigen Verfügbarkeit, einen signifikanten Beitrag zur Gesundheit der Menschen und zur Milderung der Einschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie liefern zu können“, sagt Jero Bentz. Die produzierten Atemmasken der ersten Woche wird Melitta an die eigenen Mitarbeiter und Standorte verteilen und eine Million Masken an Gesundheitseinrichtungen spenden. Die Empfänger werden derzeit mit den zuständigen politischen Stellen abgestimmt und die Verteilung wird zeitnah erfolgen.

sn

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