Girocard / IDZ
Kartenzahlung aus Rücksicht
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der IDZ zeigt, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf das Bezahlverhalten der Deutschen hat. Die Girocard wird aktuell verstärkt eingesetzt und könnte laut der Umfrage auch in Zukunft verstärkter zum Bezahlen genutzt werden.

VendingSpiegel, 27.04.2020 – Die Auswirkungen der Corona-Krise sind vielfältig und beeinflussen nicht zuletzt auch das Bezahlverhalten der Verbraucher. So werde an der Kasse vermehrt zur Karte gegriffen, stellt die Initiative Deutsche Zahlungssysteme (IDZ) im Rahmen einer Umfrage fest.

41 Prozent aller Befragten geben an, derzeit häufiger mit ihrer Girocard zu bezahlen als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Zählt man die Kreditkarten dazu, setzen 57 Prozent aktuell vermehrt auf die Kartenzahlung. Gleichzeitig wird auf Bargeld verstärkt verzichtet: 47 Prozent der Befragten haben ihren Bargeldeinsatz deutlich reduziert. Diese Veränderungen sind laut der Umfrage in allen Alterssegmenten nahezu gleich stark ausgeprägt. Selbst mehr als ein Drittel (38 %) der älteren, meist bargeldaffineren Kunden ab 60 Jahren greift aktuell zur Girocard. 41 Prozent setzen weiterhin auf Scheine und Münzen.

Mehrere Beweggründe

Die Gründe für die Veränderung an der Kasse sind laut der Umfrage vielfältig: Hygiene-Aspekte stehen besonders im Vordergrund und werden von über der Hälfte (56 %) als Grund für eine verstärkte Kartenzahlung genannt. Als weiterer Grund wird genannt, dass Händler aktiv um das Bezahlen mit Karte bitten (44 %).

Gerade im Lebensmitteleinzelhandel, der momentan stark gefordert ist, gilt der Respekt vor dem Kassenpersonal als Haupttreiber. Mit 67 Prozent wird dieser Grund am häufigsten für eine derzeitige Kartenzahlung oder das geänderte Bezahlverhalten angegeben. 45 Prozent der Befragten geben an, durch die Kartenzahlung Abstand zum Personal halten zu wollen.

Mögliche Folgeentwicklung

Die IDZ kommt zu dem Schluss, dass immer mehr Personen die Vorteile der berührungslosen Bezahlverfahren erkennen. Eine Mehrheit (55 %) der Besitzer einer Girocard kontaktlos geben an, das berührungslose Bezahlen derzeit verstärkt zu nutzen. Jeder Zweite (52 %) möchte die kontaktlose Karte zudem in Zukunft (noch) häufiger einsetzen. Auch das Bezahlen mit dem Smartphone wird demnach für Kunden interessanter. Knapp jeder Fünfte (17 %) kann sich aktuell vorstellen, in Zukunft mit der Girocard auf seinem Smartphone zu bezahlen. Der Anteil der Jüngeren liegt hier mit 23 Prozent erwartungsgemäß höher, während immerhin 12 Prozent der über 60-Jährigen sich dies ebenfalls vorstellen können.

Für die Studie von Infas Quo im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme wurden 1.475 Personen zwischen 16 und 69 Jahren zu ihrer aktuellen Meinung und ihrem Verhalten in der derzeitigen Corona-Krise online befragt. Die Erhebungen fanden zwischen Ende März und Mitte April 2020 statt.

sn

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