DIHK-Gastro-Blitzumfrage
40 Prozent vor dem Aus
Die Auswertung der DIHK-Blitzumfrage zu den Auswirkungen des Corona-Virus auf die deutsche Wirtschaft von Ende März offenbart: 40 Prozent der Unternehmen aus Gastronomie und Hotellerie sehen sich akut von der Insolvenz bedroht.

VendingSpiegel, 14.04.2020 – Die Ergebnisse der vom 24. bis 26. März vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) durchgeführten Blitzumfrage unter 15.000 Unternehmen zu den Auswirkungen auf die deutsche Gesamtwirtschaft sind alarmierend. Demnach waren bereits im Umfragezeitraum 59 Prozent der befragten Betriebe aus dem Gastgewerbe von Liquiditätsengpässen betroffen, 40 Prozent von ihnen fürchteten die drohende Insolvenz. „Wenn Restaurants schließen, Hotelzimmer storniert oder Reisen ganz abgesagt werden müssen, fällt der Umsatz vieler Unternehmen über Nacht gegen null, obwohl Mieten und Gehälter weiterbezahlt werden müssen“, betont DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.

Gefährliche Abwärtsspirale

Den Zahlen der DIHK-Umfrage zufolge beklagen 91 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe einen kompletten Stillstand aller geschäftlichen Tätigkeiten – in der Gesamtwirtschaft sind es 43 Prozent. Auch die Umsätze leiden in den betroffenen Branchen besonders stark. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die überwiegende Mehrheit der Gastronomiebetreiber (81 %) mit deutlichen Umsatzeinbußen: Mehr als die Hälfte (54 %) erwartet Einbrüche von 50 Prozent, 27 Prozent der Umfrageteilnehmer aus dem Gastgewerbe befürchten immerhin noch einen Rückgang der Umsätze zwischen 25 bis 50 Prozent.

Dies wirkt sich auch gravierend auf die Entwicklung der internen Beschäftigungspläne aus, denn über 70 Prozent der Gastronomiebetreiber sehen sich aktuell dazu gezwungen, Personal abzubauen. Lediglich ein Prozent denkt über die Einstellung von weiteren Mitarbeitern nach, während 28 Prozent derzeit davon ausgehen, das Geschäftsjahr 2020 mit dem bestehenden Personal beenden zu können. „Diese Zahlen sind erschreckend, denn sie zeigen, dass die bisherigen Soforthilfen und Kreditprogramme gerade dort und im Mittelstand schnell ankommen müssen", sagt der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Ausdruck dieser Entwicklung sei laut Wansleben nicht zuletzt der rasante Anstieg der Kurzarbeit.

jb

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