BDSI / Kakaomarkt 

Kakaopreis bleibt auf sehr hohem Niveau

Schlechte Ernten und der Klimawandel befeuern seit Monaten die Krise auf dem Kakaomarkt zulasten der Süßwarenbranche und Verbraucher. Eine Entspannung ist laut dem Branchenverband BDSI kaum in Sicht.

VendingSpiegel, 06.11.2025 – Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) bezeichnet in einer aktuellen Mitteilung das wirtschaftliche Umfeld für die deutsche Süßwarenindustrie als „komplexer und instabiler als je zuvor“. Insbesondere bei den Preisen für Kakao, dem wichtigsten Rohstoff für Schokolade, sei nach der Preisexplosion Mitte 2023 kaum Entspannung zu erkennen.

„Der Kakaopreis bewegt sich im langfristigen Vergleich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, schreibt der Verband. Aktuell habe der Preis zwar etwas nachgegeben, liege aber immer noch doppelt bis dreimal so hoch wie noch vor drei Jahren. Auch die Verfügbarkeit von bestimmten Kakaoqualitäten ist laut BDSI teilweise ein Problem.

Missernten und Klimawandel

Zu den Gründen äußert sich Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth: „Das liegt vor allem an der Krise auf dem Kakaomarkt, bedingt unter anderem durch schlechte Ernten, Pflanzenkrankheiten und überalterte Baumbestände in den Hauptanbauländern Côte d'Ivoire und Ghana in Westafrika.“ Durch den weltweiten Klimawandel würden die Abstände zwischen Extremwetterereignissen, die Ernten stark reduzieren können, immer kürzer. „Dies macht auch künftige Kakao-Ernten deutlich unsicherer und weniger planbar als in der Vergangenheit“, sagt Bernoth.

Nicht nur beim Kakao, sondern auch bei Mandeln und Haselnüssen bereiten die starken Preissteigerungen der Branche Sorgen. Rohstoffpreisentwicklungen können Auswirkungen auf die Endverbraucherpreise einzelner Produkte haben, kommen grundsätzlich jedoch aufgrund der komplexen Lieferkette immer mit zeitlichem Versatz im Lebensmitteleinzelhandel an, erläutert der BDSI.

Hersteller unter Druck

Die über 200 Hersteller von Süßwaren und Knabberartikeln, die im BDSI organisiert sind, berichten 2025 laut Verband von einer angespannten wirtschaftlichen Lage, bedingt durch anhaltende geopolitische Unsicherheiten, deutliche Kostensteigerungen und ausufernde bürokratische Anforderungen. Das spiegeln die zentralen Ergebnisse einer aktuellen BDSI-Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen wider. Die größten Kostentreiber sind laut Einschätzung der Betriebe demnach die gestiegenen Personalkosten (90 %) sowie die Preisanstiege bei Rohstoffen (80 %). Hinzu kommen Belastungen durch Energiepreise (40 %) und Logistikkosten (32 %).

sn

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