Weilhartner Snack

Operator aus Oberösterreich meldet Insolvenz an

Die Corona-Pandemie fordert im österreichischen Vending-Markt ein spätes Opfer. Ende August musste der Operator Weilhartner Snack Insolvenz anmelden.

VendingSpiegel, 05.09.2025 – Am 27. August wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Weilhartner Snack GmbH mit Sitz in Dorf an der Pram in Oberösterreich verhängt. Das Unternehmen bietet unter der Marke „Great“ Versorgungskonzepte für die Betriebsverpflegung mit hauseigener Produktion und Logistik an. Neben dem Betrieb von Kantinen gehören dazu auch Vending-Lösungen im Indoor- und Outdoor-Bereich mit Frischware, Snacks sowie Heiß- und Kaltgetränken. „Durch das Ineinandergreifen unserer Kompetenzfelder Automatenversorgung, Gastronomie und Frische-Produkte schaffen wir eine neue Welt der Mitarbeiterversorgung“, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage.

Umsatzeinbrüche während der Pandemie

Im Jahr des 30-jährigen Bestehens musste der Verpflegungsdienstleister nun Insolvenz anmelden. Wie der österreichische Gläubigerschutzverband „Kreditschutzverband 1870“ (KSV 1870) mitteilt, belaufen sich die Schulden auf rund 4,9 Millionen Euro. Ursächlich sind demnach Umsatzeinbrüche während der coronabedingten Betriebsschließungen. „Die in Anspruch genommene Corona-Überbrückungsfinanzierung konnte nicht zeitgerecht getilgt werden, da die Umsätze erst langsam wieder auf das Vor-Corona-Niveau anstiegen“, teilt der KSV mit.

Wie der ORF und andere Medien berichten, habe der Operator vor der Pandemie in die Digitalisierung des Vending-Geschäfts sowie das neue Geschäftsfeld Betriebskantinen/Gastronomie investiert. Dort hätten aufgrund von Home-Office und Stellenabbau in den Betrieben die geplanten Umsätze jedoch nicht erreicht werden können, heißt es von der KSV. Zudem hätten Teuerungen im Energiebereich sowie die erhöhten Lohnkosten weitere Reserven in Anspruch genommen.

Betrieb wird vorerst fortgeführt

Laut dem Kreditschutzverband betrifft die Insolvenz 55 Mitarbeiter sowie rund 140 Gläubiger. „Den betroffenen Gläubigern wird ein 20-prozentiger Sanierungsplan, fünf Prozent zahlbar binnen vier Wochen, fünf Prozent binnen zwölf Monaten und zehn Prozent binnen 24 Monaten ab seiner Annahme, angeboten“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV 1870. Die angebotene Sanierungsplanquote soll durch die Redimensionierung und Fortführung des Unternehmens sowie auch mit Finanzierung von dritter Seite erfüllt werden.

sn

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