Lachgas-Automaten
Legale Partydroge aus Automaten sorgt bundesweit für Aufsehen
Seit einigen Tagen wird bundesweit kritisch über Lachgas aus Snack-Automaten berichtet. Nun hat sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingeschaltet und will die Verfügbarkeit der Produkte einschränken.

VendingSpiegel, 24.05.2024 – Unter vielen Jugendlichen gilt Lachgas als beliebte Party-Droge. Denn das Gas in kleinen Kartuschen ist frei erhältlich, günstig und an immer mehr Verkaufspunkten auch für den Sofortgebrauch verfügbar. So unter anderem in mehreren Vending-Geräten in Gifhorn bei Wolfsburg. Mehrere Medien berichten inzwischen bundesweit darüber.

Der Automatenbetreiber, der Besitzer eines lokalen Tabakgeschäfts, verkauft die Produkte nach eigener Aussage zwar via Alterserkennung nur an Erwachsene ab 18 Jahren. Dennoch läuft der dortige „Stadtelternrat“, in dem sich die Elternschaft der Stadt zusammengeschlossen hat, seit Anfang Mai Sturm gegen die Produkte aus den Automaten. Ihr Vorwurf: Der Verkauf von „gefährlichen Substanzen in der Nähe von Kindern und Jugendlichen“, wie es das Elterngremium gegenüber der Deutschen Presse-Agentur formuliert. So würden sich die Automaten in der Nähe einer Schule und Kita befinden.

Verfügbarkeit soll eingeschränkt werden

In einem offenen Brief hat sich der Stadtelternrat an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gewandt, der sich inzwischen im ARD-Morgenmagazin (Sendung vom 24.5.2024) dazu geäußert hat. Er werde sich dafür einsetzen, Kinder und Jugendliche besser vor der Substanz zu schützen und den leichten Zugang zu Lachgas zu beschränken, sagte Lauterbach während der Sendung, und betonte: „Die Art und Weise, wie es jetzt in Deutschland verfügbar ist – das Problem hat sich ja jetzt erst stärker ergeben –, das kann nicht so bleiben.“ Er kündigte in den nächsten Wochen Gespräche mit den beteiligten Ministerien an und stellte eine schnelle Regelung in Aussicht.

Wie der NDR berichtet, prüfe das niedersächsische Gesundheitsministerium, Lachgas in das Gesetz für Psychoaktive Stoffe aufzunehmen. Das würde die Verfügbarkeit deutlich einschränken, was Lauterbach im Morgenmagazin bestätigte und als eine Möglichkeit präsentierte.

Ebenfalls im ARD-Morgenmagazin (24.5.24) äußerte sich Volker Limmroth, Chefarzt für Neurologie in Köln-Merheim, zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Lachgas. So drohten bei regelmäßigem Konsum irreversible Schäden. „Ein Narkosemittel gehört nicht zwischen Gummibärchen und Cola-Dosen“, machte Volker Limmroth hierbei deutlich.

sn

Drucken