S-Payment
Künftig mehr Mobile Payment
Das Bezahlverhalten der Zukunft wird maßgeblich durch die Gewohnheiten junger Menschen geprägt. Und diese werden künftig seltener auf Bargeld, dafür aber häufiger mit mobilen Payment-Varianten bezahlen, wie die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen. Aktuell dominieren je nach Betrag noch Bar- und Kartenzahlung.

VendingSpiegel, 30.05.2023 – Zur „Generation Z“ werden vorwiegend Menschen gezählt, die zwischen 1996 und 2010 geboren wurden. Sie gelten als maßgeblich bestimmend bei der Frage, wie Verbraucher in Deutschland in Zukunft bezahlen werden. Eine aktuelle Studie von S-Payment und dem Marktforschungsunternehmen Delphi Research hat diese Frage untersucht. Hierfür wurden 1.512 Personen im Alter von 16 bis 75 Jahren danach befragt, wie sie an Kassen in Geschäften und in Online-Shops bevorzugt bezahlen.

Barzahlung bei Kleinbeträgen

Laut Studie sind Münzen und Scheine bei 85 Prozent der Befragten nach wie vor das am häufigsten (zumindest gelegentlich) genutzte Zahlungsmittel, gefolgt von Kartenzahlungen (75 %). Allerdings ist Bargeld nur bei kleineren Beträgen bis 5 Euro zum Beispiel in Bäckereien das bevorzugte Zahlverfahren (67 % bar, 19 % Kartenzahlung). Schon bei Beträgen von 6 bis 50 Euro dominiert an der Ladenkasse bargeldloses Bezahlen. 40 Prozent der Kunden zahlen dann weiterhin mit Bargeld. Aber 39 Prozent der Befragten nutzen hierfür ihre Girocard oder eine andere Bankkarte. Mit Kreditkarte zahlen zehn Prozent und mit mobilen Bezahllösungen neun Prozent der Befragten.

Bei Kassenbons ab 100 Euro neigt sich die Waagschale deutlich in Richtung Kartenzahlung: In Modegeschäften, Möbelhäusern oder Elektromärkten zahlen nur noch ein Viertel der Verbraucher höherwertige Ware mit Bargeld. Die Hälfte zückt die Girocard/Bankkarte und schon 18 Prozent die Kreditkarte.

Mobile Payment eher bei Jüngeren verbreitet

Das mobile Bezahlen ist laut der Studie am PoS noch nicht sehr weit verbreitet und bewegt sich über alle Altersgruppen und bei allen Betragskategorien (von 5 bis über 100 Euro) im einstelligen Prozentbereich. Allerdings zahlen die Befragten der „Generation Z“ schon zu 17 Prozent im Möbelhaus oder Elektromarkt mit dem Smartphone. Die Top-3 der am PoS genutzten Mobile Payment-Produkte sind Apple-Pay (9 %), Payback-Pay (7 %) und Google-Pay (6 %). Die Android-App „Mobiles Bezahlen“ der Sparkasse folgt dahinter (5 %).

Die größten Vorteile von Mobile Payment gegenüber Bargeld liegen aus Sicht der Nutzer in der Schnelligkeit des Bezahlvorgangs (20 %) sowie darin, dass das das Smartphone immer dabei und griffbereit ist (14 %). Nachteile sehen die Befragten vor allem in der schlechteren Ausgabenkontrolle (26 %) und in einer vermuteten Unsicherheit beim Datenschutz (20 %).

Diese Ergebnisse sind einzuordnen in den Top-5-Kriterien, nach denen Bundesbürger das für sie passende Zahlungsmittel an der Ladenkasse insgesamt auswählen. Diese sind Zuverlässigkeit ( 87 %), Akzeptanz (83 %), Einfachheit und Schnelligkeit des Bezahlvorgangs (82 %), Sicherheit und Datenschutz( 82 %) sowie eine übersichtliche Ausgabenkontrolle (82 %).

Online-Shopping im Wandel

Für Internet-Einkäufe geben die Befragten im Monat durchschnittlich 124 Euro aus. Am meisten, im Schnitt 163 Euro, geben die Vertreter der „Generation Y“ (1980 - 1995) in Online-Shops aus, gefolgt von der „Generation X“ (1965 - 1979) mit durchschnittlich 119 Euro.

Bei den am häufigsten genutzten Online-Zahlverfahren liegt Paypal an der Spitze (75 %), gefolgt vom Kauf auf Rechnung (55 %) und Kreditkarte (36 %). Mobile Payment-Angebote wie Apple-Pay (8 %) und Google-Pay (7 %) haben bei Online-Zahlungen noch Potenzial. Auffällig ist aber die hohe Nutzungsintensität: Zum Beispiel bezahlen 40 Prozent der Apple-Pay-Nutzer damit fast täglich oder mehrmals die Woche. Bei den Paypal-Nutzern sind es nur 24 Prozent. Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines Online-Zahlverfahrens sind Zuverlässigkeit (90 %), Vertrauen in den Anbieter (86 %), Sicherheit und Datenschutz (86 %), Einfachheit und Schnelligkeit (85 %) sowie Käuferschutz bei Falsch- oder Nichtlieferung (84%).

Interesse an Multifunktions-Bezahl-App

Die Idee einer App, mit der überall vor Ort – zum Beispiel im Handel, in Restaurants, an Automaten – aber auch im Internet bezahlt werden könne, kommt laut der Studie bei den Verbrauchern gut an: Knapp drei Viertel (73 %) der Befragten haben demnach etwas bis sehr großes Interesse an einer solchen App.

Das Konzept einer „Multifunktions“-App spricht junge und mittelalte Zielgruppen gleichermaßen an (Genz. Z: 53 %, Gen. Y: 51 %). Wenn eine solche App neben den Bezahlverfahren noch weitere Zusatzleistungen bieten würde, wären für die Bundesbürger die folgenden Services besonders attraktiv: Käuferschutz/ Reklamationsfunktion (79%), Versicherung bei Diebstahl oder Datenmissbrauch (71%) sowie die Abrufbarkeit von Kassenbelegen/Quittungen (68%).

sn

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