Gemeinsam gründeten die Brüder Maximilian (l.) und Nicolas Aßmann das Start-up Loyal. Per App und NFT-Technologie können Außer-Haus-Betriebe fälschungssicher Coupons und Gutscheine an Kunden verteilen. Foto: LoyalVendingSpiegel, 01.02.2023 – Wer Bonuskarten oder Rabattcoupons im entscheidenden Moment beim Bäcker, im Café oder an der Autowaschanlage nicht zur Hand hat, geht in der Regel leer aus. So erging es auch Nicolas Aßmann, Mitgründer und -entwickler des Start-ups Loyal: „Als ich in meinem Lieblingscafé die Zehnerkarte wieder vergessen hatte, habe ich mich gefragt, warum es dafür keine digitale Lösung gibt.“ Das war der Startschuss für die App Loyal und das gleichnamige Start-up, das der heute 24-Jährige im Januar 2021 mit seinem Bruder Maximilian (25) gegründet hat.

Kaffeemaschinen-Spezialisten als Investor gewonnen

Unterstützt werden die Geschwister seitdem von Coffema, ein führender Anbieter für Profikaffeemaschinen und smarte Servicedienstleistungen, der als Investor fungiert. Bereits im Sommer desselben Jahres war die App verfügbar. Diese ist für Kunden kostenlos und kann einfach über den Store auf das Smartphone geladen werden. Unternehmen zahlen eine feste Monatsgebühr in Höhe von sechs Euro. Dafür bekommen sie 50 Stempel umsonst, jeder weitere kostet vier Cent.

Das Angebot sei bewusst günstig gehalten, um möglichst vielen auch kleinen und mittleren Betrieben die Teilnahme zu ermöglichen, erklären die Brüder. „Und auch die technischen Voraussetzungen haben wir so einfach wie möglich gehalten,“ erläutert Maximilian Aßmann, zuständig für die Loyal-Produktentwicklung. Er ergänzt: „Viele Betreiber und ihre Mitarbeitenden haben keine Kapazitäten, um sich mit Technik auseinanderzusetzen. Umso wichtiger ist uns eine einfache und intuitive Handhabung.“

Erfolgreicher Start

Die Unternehmen, die sich für den digitalen Service registrieren, bekommen ein Starterset mit Chipkarten, die quasi als digitaler Stempel fungieren. Die Kunden müssen nur das Smartphone mit der geöffneten App davorhalten, um sich einen digitalen Bonuspunkt gutschreiben zu lassen. Das funktioniert anonym über einen NFC-Chip oder QR-Code, ohne dass persönliche Daten angegeben werden müssen. Zusätzlich erhalten die Kunden weitere Informationen wie Adresse, Öffnungszeiten, den Link zu den Social-Media-Kanälen.

Zwei Millionen Punkte wurden laut Projektpartner in den ersten anderthalb Jahren seit Gründung vergeben und über 50.000 Endkunden gebunden – darunter renommierte Unternehmen wie Bijou Brigitte, Ciao Bella von Gustoso, Campus Suite von Coffee Fellows. Auch Food-Anbieter wie Immergrün sowie Hamburger Lokalanbieter Mad about Juice oder die Schanzenbäckerei mit ihren 31 Filialen setzen auf die Applösung. Sie alle profitieren nach Auskunft der App-Entwickler von der Kundenbindung, haben jederzeit Überblick über die Anzahl der digitalen Stempel, die sie vergeben haben, beugen Missbrauch vor und können weitere Informationen und Angebote über die App kommunizieren.

App-Weiterentwicklung mittels NFT

Als neuen Clou führt das Start-up die NFT-Technologie ein: Mit den digitalen Token bringen sie Coupons, Voucher und Gutscheine fälschungssicher aufs Smartphone. NFTs sind digitale Vermögenswerte, die online mit Kryptowährungen gekauft und verkauft werden können. Es handelt sich dabei um einzigartige Tokens, die den Besitz eines digitalen Objekts – zum Beispiel ein digitales Kunstwerk – kennzeichnen. So lassen sich über die App nun auch etwaige NFT-basierte Coupon-Aktionen umsetzen.

Die Vorteile liegen für die Aßmann-Brüder auf der Hand: Die NFTs gehören dem Kunden, man verbindet Wertigkeit mit ihnen, mit nur einem Klick kann er sie an andere verschenken. Marken können sich für Kooperationen zusammentun und auch Editionen mit Influencern sind geplant.

Auf der Internorga

Im Gegensatz zu Multi-Level-Bonusprogrammen wie Payback werden die Punkte und Rabatte über Loyal für jedes Unternehmen einzeln und nicht markenübergreifend gesammelt. „Das wollen viele Betriebe und Unternehmen verständlicherweise nicht, sie möchte die Kunden ja an die eigene Marke binden“, weiß Maximilian Aßmann. Zudem gebe es bei Multi-Level-Bonusprogrammen keinen Web3-Bezug und alle Vorteile der NFTs entfielen.

Interessierte Fachbesucher finden das Start-up wie bereits im Vorjahr auf der Internorga auf dem Coffema-Stand.

jb