BDV / Preiserhöhungen
Teuerungen werden weitergegeben
Steigende Preise bei Personal, Energie und Waren treffen zunehmend auch die Automatenbranche. Laut einer aktuellen Umfrage will die Mehrheit der Operator gestiegene Kosten an die Kunden weitergeben.

VendingSpiegel, 17.05.2022 – In einer Umfrage hat der Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV) seine Mitglieder zu den Auswirkungen des Ukrainekriegs befragt, die sie derzeit direkt im Tagesgeschäft wahrnehmen. „Wie in vielen anderen Branchen steht der Anstieg der Energiekosten auch bei unseren Mitgliedern ganz oben auf der Liste der einschneidenden Entwicklungen“, fasst Verbands-Geschäftsführer Aris Kaschefi zusammen. Darüber hinaus würden Disruptionen in den Lieferketten und steigende Personalkosten die Branche vor Herausforderungen stellen.

Steigende Energiekosten wirken sich auf die Produktion und den Betrieb aus und schlagen sich zudem in der Preiskalkulation nieder, bei der neben dem Produktpreis auch die Kosten für die Anlieferung der Ware beim Kunden berücksichtigt werden müssen, hebt der BDV hervor. Erschwerend komme hinzu, dass die Füll-Touren beispielsweise in der Betriebsversorgung aufgrund der Home-Office-Situation nicht immer ausgelastet seien, aber Hygienegründe die Anfahrt dennoch erforderlich machten. Im Bereich der Personalkosten fällt laut Verband die Mindestlohnanpassung besonders ins Gewicht, da insbesondere bei Füllfahrern viele Minijobber beschäftigt werden. 42 Prozent der Umfrageteilnehmenden rechnen mit einem Anstieg der Personalkosten.

Kosten drücken Umsatz

Laut der BDV-Umfrage erwartet die Hälfte der Teilnehmer aus den genannten Gründen Umsatzeinbußen von circa 25 Prozent. Die andere Hälfte geht sogar noch von deutlich höheren Zahlen aus. Aktuell planen 60 Prozent der befragten Betriebe, die Preiserhöhungen kurzfristig an die Kunden weiterzugeben. Zudem wird der Lagerbestand von fast 20 Prozent der Befragten aufgestockt. Die Sicherung des aktuellen Einkaufspreises sowie die Lieferfähigkeit zur Erfüllung der Lieferverbindlichkeiten stehen dabei im Vordergrund.

Die Automatenbranche wünscht sich laut BDV zudem Hilfestellung seitens der Politik. Die Mehrheit der Mitglieder sieht dabei eine Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Heißgetränke, die 70 Prozent des Verkaufsvolumens ausmachen, als praxisnahen und unbürokratisch Ansatz, um Unternehmen unter die Arme zu greifen. Aris Kaschefi betont: „Viele unserer Mitgliedsunternehmen sind Mittelständler, die sich mit viel Elan und Eigeninitiative den Auswirkungen der Krise entgegenstellen. Dennoch sehen wir an der Stelle auch ganz konkreten politischen Handlungsbedarf, um den Unternehmen aus der Spirale aus steigenden Preisen herauszuhelfen.“

sn

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