Bezahlung an Tankstellen
Bares bleibt beliebt
An deutschen Tankstellen wurde im vergangenen Jahr 62 Prozent des Umsatzes bargeldlos gemacht. Das Verhältnis zwischen den verschiedenen Kartenzahlungsarten und Bargeld ist damit im dritten Jahr in Folge konstant geblieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung von Stolte Consult.

VendingSpiegel, 13.02.2017 – Bargeldlose Zahlungsmethoden sind in aller Munde, in Deutschland stagniert die Entwicklung jedoch – zumindest an Tankstellen. Dort wurden 2016 62 Prozent des Umsatzes bargeldlos erwirtschaftet. Ein Grund für die Stagnation liegt darin, dass die Tankstellen im Shop-Geschäft deutliche Zuwächse erzielen und bei den dort üblichen Kleinbeträgen weiter Barzahlungen dominieren.

 

Im Durchschnitt entfielen 30,9 Prozent vom gesamten Tankstellenumsatz auf Debitkarten (Vorjahr: 33,1%), 10,4 Prozent auf Kreditkarten (2015: 12,5%), 16,9 Prozent auf Trucker- und Flottenkarten sowie 3,9 Prozent auf Stationskarten und sonstige Zahlungen, hat der Informationsdienst Source ermittelt. So lauten die Zahlen, die Jens Stolte von Stolte Consult auf dem diesjährigen Uniti Cards-und Automationsforum im Januar in Hamburg präsentierte.

Die deutlichen Unterschiede in Abhängigkeit von der Größe des jeweiligen Tankstellenunternehmens, insbesondere hinsichtlich der Anteile der verschiedenen Kartenzahlungsarten, bestehen laut Stolte weiterhin. Die großen Konzerne, deren Netze jeweils mehr als 800 Tankstellen umfassen, verzeichneten einen Bargeldanteil von 37,1 Prozent. Der Umsatzanteil von Debitkarten lag hier bei 28 Prozent und der von Kreditkarten bei 11,1 Prozent.

Bei den mittleren Unternehmen mit jeweils 200 bis 800 Tankstellen (Kategorie 2) entfiel auf Bargeld ein Umsatzanteil von 42 Prozent, auf Debitkarten 35 Prozent und auf Kreditkarten 11,5 Prozent. Die kleineren Tankstellenbetreiber mit jeweils weniger als 200 Stationen (Kategorie 3) meldeten einen Umsatzanteil von 36,8 Prozent für Bargeld, 34 Prozent für Debitkarten und 8,5 Prozent für Kreditkarten.

Deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Kategorien bestehen laut Erhebung nach wie vor auch bei der Nutzung der verschiedenen Debitkarten-Zahlungsarten. An den Tankstellen der Großunternehmen liegt der Umsatzanteil von electronic cash am gesamten Debitkarten-Umsatz bei gut 65,4 Prozent. Fast 31 Prozent entfallen auf ec-Lastschrift, das längst nicht mehr nur von Aral/BP genutzt wird. Bei den mittleren Unternehmen kommt electronic cash auf „nur“ noch 69,9 Prozent (2015: 82,5%) und bei den kleineren Tankstellenbetreibern auf 95,5 Prozent Anteil am Debitkarten-Umsatz. Insgesamt ist damit der Umsatzanteil von electronic cash an Tankstellen weiterhin rückläufig.

Vom Kreditkartenumsatz an Tankstellen entfielen 2016 gut 53 Prozent auf Mastercard, 41,4 Prozent auf Visa und 5,5 Prozent auf American Express.

Die Daten zu den Zahlungsarten an Tankstellen hat die Hamburger Firma Stolte Consult erhoben. Beteiligt haben sich Unternehmen, die zusammen rund 12.550 Tankstellen und damit gut 88 Prozent aller Stationen in Deutschland betreiben.

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