Kaffee-Forschung
Die Kaffee-Formel
Forscher arbeiten an einer Formel, die das Brühen von Filterkaffee verbessern soll. So soll es eines Tages möglich sein, noch bessere Kaffeemaschinen zu bauen.

VendingSpiegel, 07.12.2016 ‑Eins und eins macht zwei und heißes Wasser plus gemahlener Kaffee ergibt Filterkaffee? Ganz so einfach ist er nicht zuzubereiten, der perfekte Kaffee. Laut William Lee und seinen Kollegen von der University of Limrick ist das Brühen von Filterkaffee ein „hochkomplexer Vorgang“, bei dem etwa 1.800 verschiedene chemische Verbindungen beteiligt sind.

 

Wassertemperatur, Mahlstärke und die Brühdauer beeinflussten das Ergebnis, so die Ausführungen der Wissenschaftler im SIAM Journal of Applied Mathematics. Die Forscher aus Irland und den Niederlanden machen Kaffee zu Mathematik und tüfteln an einem Modell zum Kaffeebrühen. Ihr Fokus liegt dabei auf Filterkaffee.

Ein allgemeines mathematisches Modell des Brühprozesses existiere bereits, erklären die Forscher. Es beschreibt den Brühvorgang in allen physikalischen Einzelheiten: Wie heißes Wasser den gemahlenen Kaffee umspült, nach und nach in die Körner eindringt und dabei jene Substanzen extrahiert, die dem Kaffee Farbe und Geschmack geben. Für eine nun publizierte Studie haben die Forscher das Modell vereinfacht und dabei eine jedem Kaffeetrinker bekannte Erfahrung bestätigt: Schmeckt der Kaffee zu bitter schmeckt, sollte man die Bohnen gröber mahlen. Ist der Geschmack rauchig, sollte das Mahlwerk feiner eingestellt werden.

Eine Formel für „den perfekten Filterkaffee“ haben die Wissenschaftler damit allerdings nicht gefunden. „Jeder hat einen etwas anderen Geschmack“, sagt Lee. „Das Ideal für die eine Person ist für die andere vielleicht schon zu bitter.“ Dennoch glauben die Forscher, dass ihre Arbeit mehr ist als bloße Theorie. Sie hoffen, dass ihr Modell eines Tages dabei hilft, noch bessere Kaffeemaschinen zu bauen.

Lesen Sie dazu auch unsere aktuelle Print-Ausgabe des Vending-Spiegels (12/2016).

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