Betrug
Trickbetrug am Pfandautomaten
Mit einer einzelnen Flasche hat ein Getränkehändler an einem manipulierten Pfandautomaten mehr als 44.000 Euro ergaunert. Das Kölner Amtsgericht verurteilte den geständigen Mann wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer zehnmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung.

VendingSpiegel, 17.11.2016 – Mit einem Trick und nur einer Pfandflasche hat ein Getränkehändler einen Pfandautomaten manipuliert und 44.000 Euro Beute gemacht. Wegen gewerbsmäßigen Betrugs wurde der Mann vom Kölner Amtsgericht zu einer zehnmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

 

Nach Feststellung des Gerichts hatte der 37-Jährige einen Pfandrückgabeautomaten mithilfe eines Holztunnels und eines Magnetsensors so umgebaut, dass Flaschen zwar gescannt, aber nicht geschreddert wurden. So konnte er dieselbe Flasche immer wieder neu einstecken und das Pfand einlesen lassen - schätzungsweise fast 180.000 Mal. Mit der Zeit kam auf diese Weise eine Summe von 44.362,75 Euro zusammen.

Der Deutschen Pfandsystem GmbH, die den Pfandausgleich zwischen den am System beteiligten Unternehmen organisiert, war der Betrug Medienberichten zufolge nicht aufgefallen. Erst ein anonymer Hinweis führte die Ermittler zu dem 37-Jährigen.

„Das ist ja schon logistisch eine Meisterleistung", zitiert der Kölner Stadt-Anzeiger den Richter aus dem Prozess. „Da haben Sie ja den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als den Automaten zu bedienen.“ Darauf habe der Angeklagte geantwortet: „Ich habe ein Radio danebengestellt, weil es mir sonst zu langweilig war.“

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