WMF
Französische Übernahme
Der Besteck- und Küchengerätehersteller WMF soll an das Unternehmen SEB aus Lyon verkauft werden - für mehr als 1,5 Milliarden Euro. Noch steht die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Zu SEB gehören unter anderem Krups und Tefal.

VendingSpiegel, 27.05.2016 – Die Schwaben werden Franzosen: Die für Küchengeräte-Marken wie Moulinex und Krups bekannte Groupe SEB aus Lyon übernimmt den schwäbischen Besteck- und Kaffeemaschinenhersteller WMF für fast 1,6 Milliarden Euro. Die Wettbewerbsbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. SEB rechnet mit einer Zustimmung im zweiten Halbjahr 2016.

 

Die Franzosen haben es vor allem auf das Geschäft von WMF mit Kaffeeautomaten für Restaurants und Bäckereien abgesehen, in dem das Unternehmen aus Geislingen an der Steige Weltmarktführer ist. Auch chinesische Bieter und die schwedische Electrolux hatten laut Spiegel Online um WMF gebuhlt.

„Wir ergänzen uns in unseren Marktsegmenten und sind uns als europäisches Traditionsunternehmen sehr ähnlich“, erklärte Peter Feld, Vorsitzender der Geschäftsführung im Handelsblatt. Er sieht WMF „als Premiumhersteller, der das breite und weltweit verfügbare Marken- und Produktportfolio der Groupe SEB“ ergänzt.

Wegen der Übernahme durch die Finanzinvestoren KKR und Fiba hatte sich WMF im März 2015 von der Börse verabschiedet. Das schwäbische Unternehmen war zuvor in Turbulenzen geraten und hatte ein striktes Sparprogramm durchlaufen. Insgesamt 400 Stellen wurden abgebaut, das Sortiment gestrafft, einzelne Marken abgestoßen, wenn sie sich gegenseitig Konkurrenz machten. Was die Übernahme durch den französischen Hausgeräte-Konzern für die rund 5700 Beschäftigten des schwäbischen Traditionsunternehmens bedeutet, ist noch offen.

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